Die Frage was denn genau gesammelt werden soll, wird zu Anfang meist wenig beachtet. Erst wenn man schon eine kleine Sammlung besitzt und sich auch einen ersten Überblick darüber verschafft hat, wie viele Sets es in den Serien noch gibt, die man zur Vollständigkeit dringend bräuchte, kommt man zu dem Schluss, dass eine gewisse Spezialisierung erforderlich ist.
Unter den LEGO Sammlern hat sich in den letzten Jahrzehnten eine große Vorliebe für bestimmte Themenbereiche herausgebildet, während andere Themenbereiche kaum gesammelt werden. Natürlich ist es jedem selbst überlassen, das zu sammeln was er möchte. Hier soll es vielmehr darum gehen zu zeigen, wie der Markt momentan aussieht. Insbesondere auch im Hinblick auf die Frage, welche Sammelgebiete vom Werterhaltungs- bzw. steigerungspotenzial am interessantesten sind.
Diese Grafik stellt dabei nur tendenziell dar, wie beliebt und damit hochpreisig einige Themengebiete, im Durchschnitt über alle enthaltenen Modelle, gehandelt werden. Ausreißer nach oben und unten kann es in allen Themenbereichen geben. So gibt es z.B. einzelne Star Wars Modelle, die preislich deutlich oberhalb der klassischen Ritter (Castle 1978-1996) und Piraten (Pirates I) Modelle liegen. In der Breite sind diese jedoch teurer.
Bei den Eisenbahn Modellen, kommt es stark darauf an, zu welchem Eisenbahn System die Modelle gehören, denn zwischen den einzelnen Systemen gibt es erhebliche Preisunterschiede. Auf die verschiedenen Eisenbahn Systeme werden wir noch in einem späteren Artikel eingehen.
Daneben ist der Markt auch immer in Bewegung. Während sich klassische Ritter und Piraten Modelle aus den 80er und 90er Jahren schon seit über zwanzig Jahren bei Sammlern großer Beliebtheit erfreuen, sind andere Themenbereiche erst in jüngerer Vergangenheit in deren Interesse gerückt. So galten die Modelle der kurzlebige Western Serie (1996-1997) vor zwanzig Jahren noch als so gut wie wertlos. Mittlerweile werden recht hohe Preise dafür bezahlt, die annähernd an die Ritter und Piratenmodelle heranreichen. Sogar Figuren aus den verschiedenen Bionicle Serien (2001 – 2016) haben in der letzten Zeit deutliche Wertzuwächse zu verzeichnen. Andere Themenbereiche sind hingegen nach wie vor bei Sammlern kaum gefragt.
Nun stellt sich natürlich die Frage, warum das so ist und ob es objektive Gründe gibt, welche Serien sich zu sammeln lohnen und welche nicht. Dabei sind vor allem die folgenden Punkte zu nennen:
Diese Faktoren haben alle einen erheblichen Einfluss darauf, ob ein Themenbereich sich zu sammeln lohnt oder nicht. Hingegen allein die Tatsache, ob ein Modell oft oder selten verkauft wurde, muss nicht zwingend einen Einfluss auf den Wert des Modells haben. Beispielsweise haben sich die Galidor Modelle vor zwanzig Jahren schlecht verkauft und sind dementsprechend selten zu finden. Da es allerdings auch heute kaum jemanden gibt, der diese Serie sammelt, sind die Figuren trotz ihrer Seltenheit quasi wertlos.
Wenn man alle diese Faktoren berücksichtigt hat, sollte man nun daran gehen, sein Sammelgebiet zu definieren. Zu Beginn muss man noch kein Experte auf diesem Gebiet sein, das kommt mit der Zeit von ganz allein. Aber man sollte grob abschätzen können, was dazugehört und was nicht. Hier ist ein bisschen Fingerspitzengefühl gefragt Die Abgrenzung sollte weder zu genau noch zu grob sein. Hierzu als kleines Beispiel das Abgrenzen einer Ritter Sammlung:
Wenn man definiert, dass man alles als Teil seiner Rittersammlung betrachtet, was auch noch so entfernt an Ritter oder das Mittelalter erinnert, dann hat man es schnell mit über 1.000 Modellen aus den verschiedensten Serien zu tun. Wenn man nun nicht gerade Millionärserbe ist und nicht weiß, was man sonst mit seinem Geld und seiner Zeit anfangen soll, dann ist eine solche Sammlung nicht zu empfehlen. Schnell verliert man den Überblick, die Kosten laufen aus dem Ruder und man wird dennoch mit nichts fertig. Zum Anfang sollte ein einigermaßen erreichbares Ziel gesetzt werden. Definieren, welche Serie man fertig bekommen möchte und die Ziele dann nach und nach sinnvoll erweitern. Man sollte dabei aber auch nicht zu starr nur auf dieses eine kleine Gebiet schauen. Sonst läuft man Gefahr, günstige Gelegenheiten zu versäumt. Wenn man beispielsweise beschließt zum Anfang nur die Löwenritter (Lion Knights) zu sammeln, so ist dies zwar mit zwanzig Modellen ein überschaubarer Rahmen. Jedoch ist es nicht ratsam, so stur an dieser Zielvorgabe festhalten, dass man günstige Angebote für Adlerritter oder Drachenritter (Black Falcons bzw. Black Knights) ignoriert, da man diese Fraktionen erst sammeln möchte, wenn man die Löwenritter fertig hat.
Zusammengefasst kann man also sagen, dass der Rahmen so klar sein sollte, dass die Sammlung einer bestimmten Richtung folgt und man nicht beliebig Modelle ankauft. Gleichzeitig darf man sich von seinen eigenen Vorgaben auch nicht zu sehr einengen lassen. Darüber hinaus soll auch nochmals daran erinnert werden, dass man schlussendlich immer selbst entscheidet, was man sammeln möchte und was nicht. Und wenn man dabei hin und wieder seine eigenen Vorgaben über Bord wirft und ein Modell in seine Sammlung aufnimmt, das eigentlich nicht hineingehört, das einem aber gefällt, so ist das völlig in Ordnung. Denn wir machen es genauso. So hat so manches LEGO City Modell seinen Platz in der Sammlung gefunden. Nicht weil wir die Serie sammeln, sondern weil es einfach nur ein klasse Set ist.
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